Klinik reagiert auf steigende Zahl von Patienten mit Herzproblemen. Die Notfallversorgung sei nun „noch mal sicherer“ geworden.
Das Evangelische Krankenhaus Oberhausen (EKO) verstärkt seine Versorgung im Bereich der Kardiologie. Ein neues Herzkatheterlabor – es ist das zweite im EKO – soll nicht nur die Akutversorgung von Herzinfarkten erleichtern, es bietet auch zusätzliche Kapazitäten für Untersuchungen und Eingriffe an Patienten mit Herzerkrankungen.
Schon jetzt sei das EKO die einzige Klinik der Stadt, die ein Herzkatheterlabor mit 24-stündiger Notfallversorgung bereitstelle, mit Rufbereitschaft und speziell ausgebildetem Team, sagt Prof. Georg Horstick, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie. „Je schneller der Patient die Punktion für die Katheter-Infusion erhält, desto besser. Diese Zeit wird im EKO eingehalten.“ Auch das Brustschmerzzentrum das im April 2011 installiert wurde, werde sehr gut angenommen.
Platz für weitere Herzpatienten
Nun also ein neues, hochmodernes Herzkatheter-Labor. Womit laut Horstick nicht nur die empfohlenen Leitlinien erfüllt seien, die zwei Notfall-Labore vorsähen. Es sei nun auch möglich, neben der Akutversorgung stets Platz für weitere Herzpatienten zu haben. Hierzu gehörten rhythmologische Eingriffe ebenso wie kleinere Operationen wie für Herzschrittmacher, die vier bis fünf Stunden Zeit in Anspruch nehmen können.
Was die Neuanschaffung aber nicht beschleunigen wird, sind die langen Wartezeiten, die viele Patienten von Kardiologen betreffen. Obwohl auch vorgesehen ist, dass niedergelassene Ärzte Katheter-Untersuchungen in einem der EKO-Labore vornehmen. So wie Dr. Tilmann Kornadt, der dies bereits nutzt. Kornadt, Sprecher des Qualitätsnetzes Oberhausener Ärzte, berichtet von den Bemühungen des Qualitätsnetzes, die Terminvergabe zu verbessern. So gebe es zum Beispiel Fortbildungen für Hausärzte, damit diese Herzerkrankungen besser einschätzen können. Nach wie vor gelte jedoch: „Es kommen die am schnellsten dran, die es nötig haben.“
Alle ein bis zwei Stunden rechnet man im EKO mit einem Notfall. Etwa 600 Herzinfarkte gibt es in Oberhausen pro Jahr, hinzu kommen etwa 400 akute Koronarsyndrome, zu denen ein Spektrum von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehört, die nicht unbedingt in einem Herzinfarkt münden müssen. „Fast alle Herzinfarkte kommen zu uns“, sagt EKO-Geschäftsführer Marcus Polle. Mit dem zweiten Labor sei die Notfallversorgung nun „noch mal sicherer.“ Auch Hans-Werner Stratmann, Regionaldirektor der AOK, ist bei der Vorstellung der 700 000 Euro teuren Investition voll des Lobes: Das zentral gelegene EKO sei jetzt „ausgesprochen gut aufgestellt.“ Für andere Krankenhäuser gebe nun keine Notwendigkeit, sich weitere Herzkatheter-Labore anzuschaffen.